Fliesen und Nachhaltigkeit – hätten Sie’s gewusst?
Fliesen sind belastbar, wasserresistent, UV-beständig und kratzfest. Das ist inzwischen allseits bekannt. Weniger herumgesprochen hat sich dagegen, dass Fliesen auch nachhaltig sind. Doch welche Eigenschaften machen die Fliese zu einem umweltschonenden Material und wie schneidet sie zu alternativen Wand- und Bodenbelägen ab?
Inhaltsverzeichnis
Nachhaltige Materialien: Woraus bestehen Fliesen?
Fliesen sind im Grunde ein Naturprodukt, denn sie bestehen in erster Linie aus Ton. Welche Erden darunterfallen wurde in der Norm DIN 4022 festgelegt. Zu der Tonerde werden weitere Naturstoffe wie Kaolin, Quarz, Feldspat mit Wasser gemischt. Die genaue Zusammensetzung kann je nach Produkt variieren. Anschließend wird die fertige Masse unter hohem Druck gepresst und gebrannt. Herauskommt ein Produkt, das überaus robust und langlebig ist.Die Nutzungsdauer von Fliesen liegt bei bis zu 60 Jahren, gefolgt von Holzparkett mit einer Nutzungsdauer von etwa 40 Jahren. Kunststoff- und PVC-Beläge bestehen im Schnitt etwa 20 Jahre, Korkböden 10 bis 15 Jahre, Teppichböden rund 10 Jahre und Laminat 6 bis 15 Jahre. Das macht die Fliese zu einem optimalen Material für langfristige Gestaltungskonzepte. Dadurch, dass Fliesen robust und langlebig sind, reduzieren sie außerdem die Notwendigkeit von häufigen Erneuerungen und schonen so indirekt wertvolle Ressourcen.
Energieeffizienz: Wie nachhaltig sind Fliesen in der Herstellung?
Die Herstellung von Keramikbelägen erfordert extrem hohe Temperaturen (bis zu 1.300 Grad) und verbraucht folglich viel Energie. Jedoch werden moderne Herstellungsverfahren zunehmend umweltschonender. Durch den Einsatz energieeffizienter Brennöfen, die Wärme wiederverwenden oder erneuerbare Energiequellen wie Solarenergie nutzen, reduzieren Hersteller ihren Energieverbrauch und verringern negative Umweltauswirkungen.Das Thema „nachhaltige Produktion“ betrifft jedoch nicht nur Produktionsstätten von Fliesen, sondern auch Unternehmen, die andere Bodenbeläge (und Produkte) herstellen. So ist auch die Herstellung von Teppichböden energieintensiv, insbesondere bei synthetischen Materialien, die aus Erdöl hergestellt werden. Genauso erfordert die Herstellung von Parkett viel Energie, vor allem für die Verarbeitung und den Transport des Holzes. Im Vergleich zu anderen Wand- und Bodenbelägen schneidet die Fliese also auch in puncto nachhaltige Herstellung nicht schlechter ab.
Recycelbarkeit: Was passiert mit ausgedienten Fliesen?
Fliesen bestehen aus natürlichen Materialien wie Tonerde, Feldspat und Quarz. Diese Materialien sind nicht nur ausreichend vorhanden, sondern lassen sich auch gut recyceln, was die Umweltbelastung weiter reduziert. Durch innovative Verfahren, werden alte Fliesen zu neuen Produkten verarbeitet, was den Lebenszyklus des Materials verlängert und die Notwendigkeit der Gewinnung neuer Rohstoffe verringert.Fazit: Sind Fliesen nachhaltig?
Ja, Fliesen bieten eine nachhaltige Alternative zu traditionellen Materialien wie Echtholz, Parkettböden oder Teppichen. Durch ihre Langlebigkeit, geringen Wartungsaufwand, Recycelbarkeit und Energieeffizienz tragen sie dazu bei, die Umweltbelastung zu reduzieren und gleichzeitig moderne und stilvolle Räume zu schaffen.Darüber hinaus überzeugt die Fliese mit vielen praktischen Vorzügen, die sie zu einem optimalen Gestaltungselement macht. Bei der nächsten Renovierung oder dem nächsten Bauvorhaben können Sie mit Fliesen nicht nur jegliche Gestaltungswünsche umsetzen, sondern auch einen nachhaltigen Wohnraum kreieren.